Mist, ich habe einen Fehler gemacht!
Jetzt heißt es schnell handeln um dieses zu vertuschen.
Oder ist das gar der falsche Weg?
Immer noch wird in vielen Unternehmen eine Fehlerkultur gleichgesetzt mit Angstkultur.
Die Folgen sind gravierend.
Die Mitarbeitenden werden abgehalten Risiken einzugehen und Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen.
Und das wiederum wird einer positiven Veränderung immer den Weg abschneiden.
Aber was ist überhaupt ein Fehler?
Ein Fehler ist laut Duden die Abweichung des Richtigen.
Wir leben in einer Kultur in welcher Fehler und Scheitern als Makel oder gar mit Scham betrachtet werden. Aus der Scham entsteht Angst vor Ablehnung und das Selbstbild kann großen Schaden nehmen.
Die Angst, etwas falsch zu machen ist daher oft größer als der Fehler selbst und kann lähmen oder unser Leistungsvermögen einschränken.
Es sollte von vorneherein klar sein, dass Fehler passieren können und werden.
Einer Fehlerakzeptanz ist daher unumgänglich.
Wird das Geschehen eines Fehlers erst akzeptiert, so erlangt man Einsichten in Defizite und Schwächen des Wissens oder der Vorgehensweisen in bestimmten Situationen.
Nicht umsonst sagt der Volksmund:
„Aus Fehlern wird man klug.“
Niemand möchte gerne Fehler machen und dennoch Fehler sind wichtige Erfahrungen. Sie sind Teil des Wachstums und ein wichtiges Element von Entwicklungsprozessen.
Ohne Fehler keine Innovation
Oder wußtest du, dass die folgenden Entdeckungen nur auf einem Fehler beruhen?
- Post-it’s durch Spencer Silver
- Dynamit durch Alfred Nobel
- Prinzip der Impfung durch Louis Pasteur
- Mikrowelle durch Percy Spencer
- Herzschrittmacher durch Wilson Greatbatch
Hätte es die Fehler dieser Menschen nicht gegeben, dann würde unser Leben heute deutlich anders aussehen.
Natürlich gibt es Fehler, die große und vielleicht irreparable Auswirkungen mit sich tragen können.
Aber es ist dennoch ein mögliches Szenario.
Nehmen wir Ärzte, welche Krankheiten heilen, Menschen helfen oder gar ein Menschenleben retten sollen.
Die Gefahr bei einer Operation zu sterben ist sicher heutzutage geringer als vor 60 Jahren, aber sie ist da.
Als Arzt:Ärztin muss man sich dessen bewusst sein um besser werden zu können. Und die Führungsebene muss ihre:n Mitarbeiter:in auffangen sollte das schlimmste Szenario eintreffen um deren geistige und körperliche Gesundheit für den Beruf weiterhin zu gewährleisten.
Was sind also die Rahmenbedingungen um überhaupt aus Fehlern lernen zu können?
- um einen Fehler zu identifizieren muss eine Norm oder bestimmte Regeln bekannt sein
- es muss Möglichkeiten der Selbstreflexion geben
- es herrscht das Vertrauen, dass über die Fehler offen und wertfrei gesprochen werden kann
- es gibt einer Fehlertoleranz und Sanktionsfreiheit
Von heute auf morgen eine neue Fehlerkultur einzuführen und zu begrüßen fällt nicht jedem so leicht. Gerade wenn man schon viele Jahre alten Mustern folgt.
Aber wer immer das gleiche tut, wird niemals ein anderes Ziel erreichen als das was er bereits kennt.
Welche Schritte bringen ein Unternehmen voran eine konstruktive Fehlerkultur zu etablieren?
- die Fehlerakzeptanz der Führungsebene
- Vorbildfunktion durch die Führungsebene – auch hier geschehen Fehler und sollten den Mitarbeitenden nicht vorenthalten werden
- etwaige Risiken sollten minimiert werden, indem das schlimmste Szenario bis zum Ende durchgespielt wird
- Führung und Mitarbeitenden müssen sich weiterbilden, egal wie viele Berufsjahre sie als Erfahrung vorweisen können
- eine Fehleranalyse und Bewertung macht Selbstreflexion erst möglich
- kontinuierlich konstruktives Feedback geben
- die Kommunikation sollte immer der Lösungsfindung dienen und nie der Schuldzuweisung
- was können die Beteiligten aus dem gemachten Fehler lernen und was kann man ändern um diesen nicht mehr zu begehen
Auch du kannst das!
Fange gleich damit an in dem du dir deine letzten Fehler vor Augen führst und wie du oder deine Führung damit umgegangen sind.
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Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerkultur
https://www.teamgeist.com/blog/positive-fehlerkultur/
https://managementberatung-coaching.de/fehlerkultur-tipps/